Der Bundeswehrschrank – ein funktionaler Sattelschrank für wenig Geld
In vielen Reitställen hat er schon Einzug gehalten – der Bundeswehrschrank als Sattelschrank. Der Hauptgrund ist schnell erklärt: Während man für einen handelsüblichen Sattelschrank schnell mehrere hundert Euro bezahlt, kann man mit etwas Glück einen gebrauchten Bundeswehrschrank auch im zweistelligen Bereich ergattern.
Neben dem finanziellen Aspekt bieten die blauen und grünen Bundeswehrschränke durchaus optische Vorteile. Wer schon einmal eine Wand mit verschiedenen, nebeneinandergestellten Sattelschränken in einem Stall gesehen hat, kennt das Durcheinander. Metallschränke in unterschiedlichen stehen neben hölzernen Eigenkonstruktionen. Dabei ergeben sich unweigerlich Schlitze und Lücken, in denen sich Spinnweben und Dreck sammeln. Zwar sind die Farben der Bundeswehrschränke gewöhnungsbedürftig, aneinandergereiht bilden sie aber eine saubere Schrankfront mit gleicher Abschlusshöhe.
Umbau leicht gemacht
Nun ist der Bundeswehrschrank ja als Kleiderschrank gedacht, wie kann er da eine Funktion als Sattelschrank erfüllen? Das ist mit ein wenig Einsatz kein Problem. Im Grunde fehlen nur Sattel- und Trensenhalter. Diese kann man für kleines Geld in jedem Versandhaus für Pferdezubehör kaufen und mit wenigen Handgriffen im Schrank befestigen. Zusätzlich bietet es sich an, an der Türinnenseite einen Gertenhalter aufzuhängen.
Englisch- oder Westernsattel?
Dabei gilt es zu beachten, dass es üblicherweise zwei Varianten der Bundeswehrschränke gibt, die als Sattelschrank in Frage kommen. Beide sind 200 cm hoch und 60 cm tief, sie unterscheiden sich nur in der Breite. In die kleinere Version mit 95 cm Breite passt bequem ein Englischsattel, wer jedoch einen Westernsattel besitzt, sollte sich für den 120 cm breiten Schrank entscheiden!
Ordnung dank vieler Fächer
Nebenbei bietet der Bundeswehrschrank nicht nur Platz für Sattel und Trense, sondern bringt noch ganz andere Vorteile mit. Er hat neben zwei Schubladen viele Fächer, in die man sein Zubehör sortieren kann. Während die große, obere Ablage gerne für Schabracken und Abschwitzdecken genutzt wird, passen in die Schubladen Bandagen oder Gamaschen. Dank der vielen Fächer finden Artikel der Stallapotheke genauso Platz, wie der Reithelm. Auch für Produkte für die tägliche Pflege, die man eventuell nicht in der Putzkiste aufbewahrt (Huffett, Schweifspray, Waschsachen), findet sich eine Ecke.
Kleine Extras sinnvoll nutzen
Nebenbei gibt es in jedem Bundeswehrschrank einen kleinen Spiegel – perfekt, um sich nach der Reitstunde die zerstörte Frisur wieder zu richten. Außerdem sind die Schränke standartmäßig mit einer Kleiderstange ausgestattet. Die kann man natürlich entfernen. Oder man nutzt sie, um beispielsweise sein Turnierjacket für den nächsten Tag bereitzuhängen. Dabei kommt es darauf an, ob man ein oder zwei Sattelhalter einbaut. Lagert man zwei Sättel im Schrank, reicht der Platz für die Kleiderstange nicht aus.
Belüftungslöcher abkleben
Umgebungsbedingt gibt es in den meisten Ställen Mäuse. Wer die kleinen Nager nicht in seinem Schrank beherbergen möchte, sollte Leckerlis nicht offen lagern. Leider zieht es die possierlichen Tierchen trotzdem immer wieder in die Sattelschränke, wo sie sich in die warmen Pferdedecken kuscheln. Bundeswehrschränke haben kleine, runde Belüftungsgitter, die bei gebrauchten Schränken oft fehlen oder nicht mehr gut halten – der perfekte Eingang für Mäuse. Diese kann man ganz einfach mit Isolierband abkleben und schon ist das Problem gelöst.
Fazit:
Bundeswehrschränke kann man mit wenig Aufwand zu funktionalen Sattelschränken umbauen. Durch die vielen Fächer in verschiedenen Größen fällt das Ordnung halten leicht . Auch für Stallbesitzer, die ihren Einstellern Schränke zur Verfügung stellen, sind sie eine kostengünstige und durchaus ansehnliche Alternative.